Folien sind Rückgrat für Glasscheiben

Glaszwischenlagen erhöhen Sicherheit und Komfort kleiner und großer Scheiben entscheidend

Der Trend zu größeren Scheiben in Gebäuden bei gleichzeitig reduzierten Stützkonstruktionen hält nach wie vor an. Auch in Fahrzeugen werden die Windschutzscheiben immer größer. Schon lange ist dieses Problem nicht mehr durchs Glas allein zu lösen. Moderne Glaszwischenlagen aus Kunststoff – Polyvinylbutyral (PVB) oder Ionoplast – helfen beziehungsweise schaffen überhaupt erst die gewünschten physikalischen Eigenschaften und können bei sorgfältiger Planung das Gesamtgewicht der fertigen Isolierglaseinheit senken.

Foto: sedak GmbH & Co. KG / René Mueller

Grundsätzlich erhöht ein Verbundsicherheitsglas (abgekürzt VSG) – also ein Verbund aus mindestens zwei Glasscheiben mit einer dazwischen liegenden PVB- oder Ionoplastfolie – die Sicherheit einer Scheibe. Sie wird stabiler und widerstandsfähiger. Bricht sie doch einmal, bleiben die Glassplitter an der innen liegenden, klebrigen Folie haften und verletzen niemanden in der näheren Umgebung.

Foto: Rainer Hardtke/Trosifol

Von außen ist dieser Effekt nicht zu erkennen: Die Glasscheibe ist genauso transparent wie eine einzelne Glasscheibe, nur der Fachmann erkennt den Unterschied. Aber der Sicherheitsvorteil ist enorm! Wird beispielsweise bei einem Pkw auf der Autobahn die Frontscheibe beschädigt, zerspringt diese nicht etwa, sondern reißt lediglich und lässt sogar noch genug Sicht zu, um das Auto gefahrlos zum Stehen zu bringen. Weltweit müssen die Windschutzscheiben bei Fahrzeugen mit einer Scheibe aus VSG ausgestattet sein – das ist gesetzliche Pflicht. Auch bei Gebäuden müssen diejenigen Verglasungen, die beim Bruch Menschen gefährden könnten, mit VSG ausgestattet sein.

Der Eingangspavillon des Theaters mit 1000 Sitzplätzen ist Teil des neuen Apple Park Campus und verkörpert das Erbe des verstorbenen Gründers Steve Jobs.  (Photo: © Eckersley O’Callaghan)

Durch immer weiter verbesserte VSG-Scheiben werden aber auch ganz neue Konstruktionen möglich. Luftiger und optisch leichter denn je wirken heutige Glasfassaden oder Überdachungen aus Glas. Stützkonstruktionen und Glashalter versucht die moderne Architektur soweit es geht zu verstecken oder am liebsten ganz auf sie zu verzichten. Der Kubus des Computerherstellers Apple auf der New Yorker 5th Avenue ist so ein Beispiel: Bestand die ursprüngliche Konstruktion im Jahr 2006 noch aus 18 VSG-Scheiben pro Würfelseite, wurde er 2011 umgebaut und zeigt heute lediglich noch drei VSG-Scheiben pro Seite. So erhält der gläserne Würfel eine nahezu beispiellose Transparenz – ein Gestaltungsmerkmal, was Architekten weltweit suchen und mit Trosifol® Produkten hervorragend umsetzen können. Wichtig für die Umsetzung komplexer Architektenwünsche sind auch gefärbte Folien, manchmal auch digital bedruckbare Folien und weitere innovative Produkte für den Innenausbau – auch die bietet Trosifol an.

Aus Glas wird ein statisches, ein mittragendes Bauelement

Die Marke Trosifol gehört seit 2005 zur Kuraray-Gruppe und ist weltweit führend bei PVB- und Ionoplast-Zwischenlagen für Verbundsicherheitsglas- (VSG-) Anwendungen in der Architektur, der Automobil- und der Fotovoltaik-Branche.

Eine Fassade aus Verbundsicherheitsglas (VSG) mit Trosifol® Diamond White Zwischenlage erinnert an Rinde von Birken und ergänzt die Skyline der „Stadt zwischen den Brücken“
(Foto: Lindman Photography)

Struktursteife Zwischenlagen mit hoher Steifigkeit verbessern die mechanischen Eigenschaften von Scheiben aus VSG und ermöglichen leistungsstärkere Lösungen für Glasfassaden. Die Vorteile des verbesserten Biegeverhaltens und der höheren Festigkeit, die mit dem Einsatz steiferer Zwischenlagen verbunden sind, ermöglichen längere, dünnere und größere Glasscheiben mit erhöhter Tragfähigkeit, die heute sogar statische Eigenschaften besitzen und als mittragende Bauelemente gelten.

Eine hurrikansichere Verglasung kann heftigen Stürmen standhalten und zum Schutz vor großen oder kleinen fliegenden Trümmerteilen beitragen. Dieser Verglasungstyp ist oft in Regionen mit erhöhter Sturmgefahr vorgeschrieben, um Gebäude und ihre Bewohner zu schützen. Ohne VSG passiert bei heftigen Wirbelstürmen folgendes: der Sturm zerstört die Scheiben und dringt in das Gebäude ein. Im Haus entsteht so ein Überdruck, der das Dach anheben kann. In dem Moment verliert das Gebäude eine wesentliche Stütze und bricht zusammen. Eine VSG-Scheibe verhindert das, weil sie nicht zerspringt.

Spezielle Trosifol® Folien werden auch in sprengwirkungshemmenden Systemen eingesetzt, sowohl für niedrige als auch hohe Schutzniveaus (Botschaften, Regierungsgebäude und Hochrisikogebäude, Einrichtungen). Selbstverständlich sind alle Trosifol® Produkte zum Schutz vor Einbruch, Vandalismus und Diebstahl bestens geeignet.

Design und Komfort durch Zwischenlagen aus Kunststoff

Trosifol® Sound Control sind PVB-Folien mit herausragenden Schallschutzeigenschaften. Mit Trosifol® Sound Control hergestelltes Verbundsicherheitsglas hat hervorragende Eigenschaften hinsichtlich Sicherheit, Langzeitstabilität, Lichtbeständigkeit und Erscheinungsbild. Außerdem: Trosifol® ist der weltweit einzige Hersteller von PVB-Folien, der beide Ausführungen von Schallschutzfolien — einlagig und dreilagig — in seinem Produktportfolio hat und damit für jede Glasanwendung die optimale Lösung anbieten kann. (Foto: Trosifol®)

Lärmschutz wird immer wichtiger, seit bekannt ist, welche gesundheitlichen Risiken Lärm birgt. Nicht nur Gebäude werden so effektiv gegen Flug-, Straßen- oder industriellen Lärm geschützt. Auch in Fahrzeugen werden geräuschdämmende Gläser immer zahlreicher. Individuelle Anforderungen benötigen spezielle Folien. So ist es möglich, dass Folien von Trosifol® dem Glas einen äußerst wirkungsvollen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen verleihen. Oder genau das Gegenteil verursachen: soviel UV-Strahlen wir möglich hereinlassen. Das ist zum Beispiel wichtig bei Gewächshäusern oder in Zoos, wo die Tiere eine möglichst realistische Sonneneinstrahlung benötigen.

Komfort und mehr noch ein Sicherheitsaspekt bieten heutzutage Head-up Displays in Fahrzeugen. Diese projizieren wichtige Daten, wie Geschwindigkeit, Blinkerstellung, Navigationsdaten usw. auf die Frontscheibe. Der Fahrer muss so nicht mehr den Blick von der Straße abwenden, um diese Daten vom Armaturenbrett abzulesen. Das erspart dem Auge die Adaption von der hellen Straße auf den dunklen Innenraum – Sekunden, in denen der Fahrer vom Geschehen auf der Straße abgelenkt ist und nicht schnell genug auf Unvorhergesehenes reagieren kann.

Wie kommt die Folie ins Glas?

Um ein VSG herzustellen, wird die Folie unter hohem Druck und Hitze zwischen zwei Glasscheiben gepresst, wird dadurch transparent und verleiht dem Glas neue Eigenschaften: Bruchfestigkeit, Lärmschutz, UV-Schutz etc. Experten sagen, das Endprodukt sei erst dann optimal, wenn die Folie nicht mehr zu sehen ist. An der späteren VSG-Scheibe können Laien von außen nicht mehr erkennen, ob es sich um eine einfache Scheibe oder ein VSG handelt.


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