Matthias Gutweiler im Interview zu seiner Berufung ins Board of Directors der Kuraray
Herr Dr. Gutweiler, die globale Kuraray-Gruppe hat mit Ihnen erstmals einen Vorstand außerhalb von Japan in das Führungsgremium berufen. Welche Chancen eröffnen sich damit?
Die Kuraray Gruppe befindet sich bereits seit geraumer Zeit auf dem Weg in Richtung Internationalisierung. Bereits 68 Prozent des Geschäftes (2019) finden außerhalb Japans statt. Das bedeutet auch, dass immer mehr weltweite Standorte und Mitarbeiter zu einem ursprünglich stark in der japanischen Kultur verwurzelten Unternehmen hinzukommen. Die Internationalisierung bedeutet für die Kuraray Gruppe also, dass nun Menschen weltweit an Entscheidungen teilhaben. Diesen Prozess bringt die Konzernführung mit meiner Berufung in den Vorstand weiter voran. Darüber freue ich mich persönlich sehr! Die Ernennung zum Mitglied des Board of Directors ist also nicht nur für mich persönlich eine sehr große Wertschätzung. Sie ist ein deutliches Zeichen für alle Mitarbeiter der Kuraray Gruppe – wir wollen gemeinsam wachsen und unser Unternehmen stark für die Zukunft machen!
Den Wandel der Kuraray begleiten und das Unternehmen weiterentwickeln, möchte ich gerne mit meinen beruflichen Erfahrungen, meinen kulturellen Werten und meinem persönlichen Einsatz. Ich freue mich, gemeinsam mit den Mitarbeitern der Kuraray in Europa und allen Mitarbeitern der gesamten Gruppe, hier einen Beitrag zu leisten.
Welche Impulse können Sie als Präsident der Kuraray Europe geben?
Eine der entscheidenden Stärken in der Kuraray Gruppe sind unsere unterschiedlichen Kulturen und unsere Diversität. Mit meiner Arbeit im Vorstandsgremium kann ich für unsere Geschäfte notwendige Perspektiven aus internationaler Sicht aufzeigen und die Vorteile und Möglichkeiten, die sich durch unsere Diversität und Kulturvielfalt eröffnen, nun ein stückweit in das Board of Directors einbringen. Ich sehe mich also als Botschafter des internationalen Managements. Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen auf globale Geschäftsbewegungen, sehe ich es als entscheidend an, wichtige strategische Meilensteine auch aus internationaler Sicht festzulegen. Zukunftsweisende, globale Impulse in das Führungsgremium rund um Präsident Masaaki Ito werden uns nicht nur kurzfristig bei der Vorbereitung des nächsten Midterm-Plans der Kuraray Gruppe helfen, sondern auch langfristig die Richtung des Konzerns mitbestimmen.
Welche Themen möchten Sie darüber hinaus vorantreiben?
Einer der wichtigsten Grundsteine für Wachstum und Wandel sind unsere jungen Talente in der Kuraray Gruppe. In meiner Funktion als Mitglied des Board of Directors sehe ich hier einen besonderen Schwerpunkt meiner Arbeit: Wir haben einen großen Pool an mutigen, gut ausgebildeten und engagierten jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und müssen diese internationalen Nachwuchskräfte entsprechend unterstützen, sie in globalen Strukturen verankern und ihnen Verantwortung übertragen. Jeder einzelne meiner Arbeitstage steht bereits seit meiner Ernennung als Präsident der Kuraray in Europa 2009 unter dieser Prämisse.
Wo sehen Sie neben Ihren internationalen Aufgaben zukünftig die Schwerpunkte für Kuraray Europe?
Wenn wir darüber reden, wie wir unsere Zukunft gestalten, dann sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz zentrale Themen für die Chemieindustrie. Auf das Thema Nachhaltigkeit werden wir deshalb in den nächsten Jahren unsere Produktentwicklung mit den Kunden ausrichten. Gerade im Verpackungsbereich kann die Kuraray Gruppe mit intelligenten Lösungen bei Barrierefilmen (eg. PLANTIC™) bzw. Barrierebeschichtungen (eg. EXCEVAL™) einen Schwerpunkt setzen.
Als einer der führenden Spezialchemie-Hersteller haben wir einfach eine besondere Verantwortung für den schonenden Umgang mit unserer Umwelt. Die Nachhaltigkeit, mit der wir wirtschaften und handeln, wird von immer größerer Bedeutung sein – darauf müssen wir uns mit unseren Entscheidungen einstellen. Und nebenher die Auswirkungen der weltweiten Corona Krise im Team meistern. Wachstum wird dafür benötigt und dies liegt speziell in Europa in nachhaltigen Geschäftsmodellen.